Bus fahren auf dem Land

Ich bin Gestern eine neue Verbindung mit dem Bus gefahren und fand es spannend. An der ersten Haltestelle wurde ich nicht gesehen (7 Uhr im Dezember) und die Busfahrerin ist erstmal vorbeigefahren hat mich dann aber doch noch wahrgenommen. Das Smartphone Fotolicht hat geholfen denke ich. Dann ist der Anschluss Bus ausgefallen und ich hatte statt 10 Minuten 25 Min aufhalt an dem neu gestalteten modernenen Werther ZOB leider sind die Dächer so hoch das der Nieselregen und Wind dazu geführt hat das ich auch unter dem Dach nass wurde. Einen Windgeschützten trocken Ort gab es leider nicht. Auf dem Rückweg hat alles wie am Schnürchen geklappt nur das ich im zweiten Bus von der Anfang bis zur Endhaltestelle der einzige Fahrgast war. Es gibt verschidene Methoden wie man die Auslastung direkt erfassen und darstellen kann. Ich will sowohl als Fahrgast immer eine sehen wie voll der Bus ca ist und wo er ist. Beides sollte sich technisch mit überschaubaren Mittelen umsetzten lassen. Zum Beispiel mit einer Wage oder Lichtschranken oder einem CheckIn/CheckoutSystem, oder einem App getützten Ruf System vielleicht sogar mit einem C02 Sensor in der Belüftungsanlage.

Jedenfalls ist es mir jetzt schon wiederholt passiert das ich der einzige Fahrgast war auf mehreren Routen und dafür dann ein Bus für 50-70 Menschen eingesetzt wurde und ich würde mir ein Shuttle-Service Sytsem wie in Hin Und Wech in Neumünster wünschen (In diesem Deutschlandfunk Beitrag schön dargestellt).

Aber abschließend kann ich sagen es hat besser geklappt als ich dachte und ich werden mein Deutschlandticket jetzt doch mehr nutzten

Zentral europäische Sicht aus dem letzten Jahrhundert

Ich habe mich neulich mit jemandem unterhalten, der Jahrgang 1957 ist und der mir gesagt hat, dass ihn das Interview mit Reinhold Messner (1944) bei Maischberger zum Nachdenken gebracht hat und sie mir das empfehlen kann. Ich habe es mir angeschaut und schreibe hier meine Anmerkungen dazu. Zuerst die Aussage, die später oft aus dem Zusammenhang gerissen wurde.

„Man kann das Klima nicht schützen“

Meiner Meinung nach und in dem Kontext, in dem er den Satz gesagt hat, glaube ich, hat er einfach den wichtigen Teil weniger gut kommuniziert. Nämlich dass das Klima und wie es sich verändert nur ein Symptom ist und dass wir unsere Lebensgrundlagen schützen müssen und nicht einen Klimazustand. Da stimme ich ihm sogar zu. Ich ärgere mich auch oft darüber, dass es so klingt als wäre Klimaschutz ein Selbstzweck, nein es geht hier um unfassbares Leid und vermeidbaren oder herbeigeführten Tod von Millionen von Menschen.
So einfach ist das, wer weniger „Klimaschutz“ will, nimmt mehr Leid und Tod in Kauf.

Im zweiten Teil, in dem es um Fridays For Future geht, zeigt sich aber viel mehr eine Verantwortungslosigkeit, die ich nicht nachvollziehen kann. Es geht darum, dass er es nicht nachvollziehen kann, dass durchschnittliche Menschen, die in Teilen des letzten Jahrhunderts gelebt haben, für die Klimakatastrophe mitverantwortlich gemacht werden.
Vor allem aber sehe ich hier wieder ein Versagen der Medien. Das er diese Positionen vertritt ist ja nicht neu, nur normalerweise bekommt er nicht diese Form von Bühne geboten und normalerweise hat man dann als Interviewpartner ja Gegenargumente vorbereitet um die Diskussion spannend zu halten. Aber die gab es wohl nicht.
Ab Minute 12:23 geht er zunächst darauf ein, dass die Fridays For Future auf das Klimathema aufmerksam machen.


Messner :
Aber sie vergessen indem sie sagen Meine Generation hätte das Heraufbeschworen Sie lassen durch klingen das war Absicht. Das Stimmt nicht. Wir sind viel bescheidener aufgewachsen und nicht nur ich sondern alle die nach dem Zweiten Weltkrieg aufgewachsen sind, als diese Jungen Leute. Die leben heute vom dem Reichtum das Entstanden ist in den letzten 80-100 Jahren. Das ganze ist entstanden weil wir die Aufklärung hatten, weil wir die Industrialisierung hatten und weil wir für die Industrialisierung fossile Brennstoffe brauchen Kohle Öl usw. und diese jungen Leute könnten gar nicht am Freitag auf den Platz gehen und die Schule schwänzen wenn es diese Entwicklung nicht gegeben hätte
Maischberger: Aber sie müssten nicht schwänzen wenn wir nicht alles verbraucht hätten
Messner: Aber wer hat das je gerechnet.
Maischberger: Aber was haben sie gegen die Letzte Generation das Würde mich interessieren?

Das kann ich auf verschiedenen Ebenen überhaupt nicht nachvollziehen.
Zum einen hätte Frau Maischberger auf die Aussage Wer hat das je berechnet antworten können z.B. der Club of Rome. Die Grenzen des Wachstums der Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit wurde 1972 veröffentlicht, da war Messner 28 Jahre alt und hätte durchaus in der Lage sein können, eines der 30 Millionen Exemplare, die in 30 Sprachen verkauft wurden, zu lesen.
Sie hätte auch darauf hinweisen können, dass die amerikanische Öl- und Gasindustrie schon in den 1950er Jahren Studien dazu hatte. Die aber unter Verschluss gehalten wurden.
Aber sie entschied sich für das konfliktträchtigere und vermeintlich quotenträchtigere Thema Letzte Generation.
Danke Qualitätsmedium ARD, so geht Wohlfühljournalismus für den Durchschnittszuschauer im Alter von 64 Jahren.

Auf seine Kritik an der Letzten Generation einzugehen lohnt sich kaum, da sie auch nicht weiter diskutiert wurde. Aber vorher hat er ja noch kritisiert, dass die Fridays aus ihrer bequemen Position heraus protestieren und vergisst dabei völlig, dass es eine globale Bewegung ist und es auch andere Stimmen aus dem globalen Süden gibt, z.B. Elizabeth Wathuti in ihrer Eröffnungsrede bei der COP 26.

Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie drei kleine Kinder am Ufer eines ausgetrockneten Flusses weinten, nachdem sie 12 Meilen mit ihrer Mutter gelaufen waren, um Wasser zu finden.

Wenn ich 50 Jahre alt bin, wird die Klimakrise allein in Afrika südlich der Sahara 86 Millionen Menschen vertrieben haben.

Wenn ich so etwas lese, denke ich natürlich, ja, Herr Messner, erzählen Sie mir noch mehr über die Vorteile der Industrialisierung.

Man hat den Eindruck, er denkt nur aus seiner mitteleuropäischen Perspektive. Dass es aber auch Menschen gibt, die aus einer deutlich weniger privilegierten Situation heraus an uns appellieren, ernsthaft etwas gegen die Klimakatastrophe zu unternehmen (und auf die sich die europäischen Fridays For Future beziehen), scheint ihm fremd zu sein.
Und abschließend: Nur weil wir in Europa im Moment privilegierter sind und uns durch die Industrialisierung besser vor den Auswirkungen des Klimas schützen können, heißt das noch lange nicht, dass das so bleibt. Schließlich erwärmt sich das Klima in Europa stärker als im Rest der Welt (mit Ausnahme der Arktis). Ich finde es daher verständlich, wenn junge Aktivist*Innen aus privilegierten Verhältnissen Angst um ihre Zukunft haben. Eine Zukunft, die für Messner mit seinen 80 Jahren im Gegensatz dazu überschaubar ist.

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https://www.youtube.com/watch?v=VMvzJu79WG0


Mein Name ist Elizabeth Wathuti.

Ich bin eine junge Klimaaktivistin aus Kenia.

Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich heute hier sagen soll.

Ich habe mich immer wieder gefragt, welche Worte Sie bewegen könnten.

Und dann wurde mir klar, dass es nicht allein an mir liegt, ob meine vier Minuten zählen.

Meine Wahrheit wird nur dann ankommen, wenn Sie die Gnade haben, mir vollständig zuzuhören.

Meine Geschichte wird Sie nur bewegen, wenn Sie Ihr Herz öffnen können.

Ich kann Sie dazu drängen, in dem Tempo und Umfang zu handeln, wie es nötig ist – aber letztlich muss Ihr Wille zum Handeln aus Ihrem Inneren kommen.

Ich muss Ihnen sagen, was in meinem Heimatland geschieht.

In diesem Augenblick, während wir hier in diesem Konferenzzentrum in Glasgow gemütlich zusammensitzen, sind über 2 Millionen meiner kenianischen Landsleute von klimabedingtem Hunger bedroht.

Im vergangenen Jahr sind beide Regenzeiten ausgefallen – und Wissenschaftler sagen, dass es noch 12 Monate dauern könnte, bis das Wasser wieder zurückkehrt.

In der Zwischenzeit trocknen unsere Flüsse aus, unsere Ernten fallen aus, unsere Lagerhäuser sind leer, unsere Tiere und Menschen sterben.

Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie drei kleine Kinder am Ufer eines ausgetrockneten Flusses weinten, nachdem sie 12 Meilen mit ihrer Mutter gelaufen waren, um Wasser zu finden.

Bitte öffnen Sie Ihre Herzen.

Dies ist nicht nur in Kenia der Fall.

In den letzten Monaten gab es tödliche Hitzewellen und Waldbrände in Algerien und verheerende Überschwemmungen in Uganda und Nigeria.

Und es wird noch mehr kommen.

Bis 2025 – also in nur 4 Jahren – wird die Hälfte der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen sein.

Wenn ich 50 Jahre alt bin, wird die Klimakrise allein in Afrika südlich der Sahara 86 Millionen Menschen vertrieben haben.

Ich möchte, dass wir eine mitfühlende Schweigeminute für die Milliarden von Menschen einlegen, die heute nicht hier bei uns sind – deren Geschichten nicht gehört werden, deren Leiden nicht wahrgenommen wird.Bitte öffnen Sie Ihre Herzen.

(15 Sekunden Stille)

Wenn Sie sich erlauben, es zu fühlen, ist der Schmerz – und die Ungerechtigkeit – nur schwer zu ertragen.

Die Afrikaner südlich der Sahara sind nur für ein halbes Prozent der historischen Emissionen verantwortlich.

Die Kinder sind für keinen einzigen verantwortlich. Aber sie sind die Hauptleidtragenden.

Wir sind jetzt die Erwachsenen auf dieser Erde – und es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Kinder Nahrung und Wasser haben.

Ich habe getan, was ich konnte. Inspiriert von der großen Professorin Wangari Maathai habe ich die Green Generation Initiative gegründet – eine Baumpflanzungsinitiative, die die Ernährungssicherheit für junge Kenianer verbessert.

Bisher haben wir 30.000 Obstbäume zur Reife gebracht und damit Tausende von Kindern mit dringend benötigten Nahrungsmitteln versorgt.

Jeden Tag sehen wir, dass wir uns um die Bäume kümmern und sie sich um uns kümmern.

Aber diese Bäume – und die lebensrettenden Früchte, die sie tragen – werden auf einem um 2,7 °C wärmeren Planeten nicht überleben.

Die Entscheidungen, die Sie hier treffen, werden mit darüber entscheiden, ob es in unserem Land wieder regnen wird.

Die Entscheidungen, die Sie hier treffen, werden mit darüber entscheiden, ob die Obstbäume, die wir pflanzen, überleben oder untergehen werden.

Die Entscheidungen, die Sie hier treffen, werden mitbestimmen, ob die Kinder Nahrung und Wasser haben werden.

Ich glaube an die Fähigkeit der Menschen, sich tief zu kümmern und gemeinsam zu handeln.

Ich glaube an unsere Fähigkeit, das Richtige zu tun, wenn wir uns erlauben, es in unseren Herzen zu fühlen.

Lassen Sie uns also in den nächsten zwei Wochen das Richtige in unseren Herzen spüren.

Bitte öffnen Sie Ihre Herzen.

Und dann handeln Sie.

Die Kinder können nicht von Worten und leeren Versprechungen leben.

Sie warten darauf, dass ihr handelt.

Bitte öffnen Sie Ihre Herzen.

Und dann handeln Sie.