Energieberatung

Wir hatten ein gutes Gespräch mit Christian Schleef. Wir haben ihm unser Haus gezeigt und er hat uns seine Meinung dazu geäußert. Es ging hauptsächlich um die thermische Sanierung.
Er rät uns bei unserem Haus und unserem Widerwillen uns groß zu verschulden davon ab, ein Kfw Effizienzhaus Standard anzustreben. Stattdessen sollten wir lieber auf Einzelmaßnahmen setzten.
Die einzige förderfähige Maßnahme die er empfiehlt ist die Kerndämmung unseres Mauerwerks. Voraussetzung dafür ist, dass ein Fachbetrieb sich mit einer endoskopischen Kamera das Mauerwerk genau untersucht (Besonders Ecken, Deckenauflagen….) und es dann empfiehlt. Er empfiehlt Dämmstoffe auf Mineralwollbasis. Zum Einen bestehen sie nicht aus Rohölprodukten. Zum Anderen kommt es bei Plastikkügelchen doch häufig dazu, dass irgendwo immer was raus rieselt. Zum Verkleben der Plastikkugeln hat er nichts gesagt (Wahrscheinlich hauptsächlich weil wir auch schon eine Lösung auf Mineralwollbasis bevorzugen).


Wir sind einmal durch das ganze Haus gegangen. Dabei hat er uns dazu geraten auf Flächenheizungen umzubauen. Wenn wir uns für Wandheizungen entscheiden dann sollten wir diese an (dann gedämmten) Außenwänden anbringen. Das ist zwar weniger effektiv als an Innenwänden aber die Schimmelgefahr wird minimiert. Er darauf hingewiesen das bei der nachträglichen Einblasdämmung kleinere Fehlstellen nicht ausbleiben und diese zum Teil dadurch kompensiert werden können das die Wand beheizt wird.


Wir haben den Dachboden angesehen und das erste zu dem er rät ist eine neue isolierte und luftdichte Bodentreppe für beide Wohneinheiten. Er wies noch auf ein paar alte wurmstichige Sparren hin und empfahl diese gegen den Holzwurm zu behandeln.
Dann sagte er bei unserem in dem Zustand würde er davon abraten, den Dachboden jemals in Wohnfläche umzuwandeln. Außer wir machen den Dachstuhl komplett neu. Daraus folgt auch, dass wir statt nachträglicher Zwischensparrendämmung lieber den Dachboden-Boden aufdoppeln und somit besser dämmen können. Das ist deutlich einfacher, günstiger und kann selber gemacht werden. Da wir so etwas ja gut selber machen würde er auch nicht empfehlen irgendwelche Förderungen dafür in Anspruch zu nehmen. Weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass man dann ggf. eine PV oder Solarthermische Anlage leichter installieren kann.

Das bringt uns zum Thema Warmwasser und Heizung. Dazu sagte er ab 4 Personen lohnt sich eine thermische Solaranlage.
Ich hatte die Idee, die Wärme nur auf dem Niveau der Vorlauftemperatur (z.B. 35 C°) im Pufferspeicher vorzuhalten. Unser „Warmwasser“ wird durch einen Wärmetauscher im Pufferspeicher erhitzt und wäre dann natürlich nur lauwarm, Deswegen schlug ich vor einen Strom-Durchlauferhitzer dahinter zu schalten und das Wasser dann auf eine definierte Zieltemperatur zu erhitzten. Herr Schleef sagte, dass sei nicht ganz ungewöhnlich, aber er hält das für eine Zwischenlösung. Sein Argument war, dass man den Strom-Durchlauferhitzer mit normalen Strom Tarifen betreiben muss und die Wärmepumpe, die die Wärme in den Pufferspeicher bringt, über einen günstigeren Tarif betreiben darf.
An das Warmwasser Thema anschließend besprechen wir das Thema Badezimmer. Wir haben ein innen liegendes Bad ohne Fenster. Er rät dringend dazu, dass wir die Tür im Bad immer geschlossen halten weil sonst die Luftfeuchtigkeit aus dem Bad die anderen Räume „belastet“ und die Schimmel Gefahr steigt. Ich glaube nicht das wir das zuverlässig gewährleisten können. Auch rät er entschieden dazu, den vorhandenen Lüfter durch einen mit Luftfeuchtesensor zu ersetzten. Über eine Lüftungsysteme mit Wärmerückgewinnung haben wir leider nicht gesprochen.

Wir haben dann noch den Werkstattbereich angesehen und auch da rät er zu einer Deckendämmung. Das ist in sofern problematisch, da hier die Heizungsrohre nah an der Decke verlaufen. Die sollten aber nicht unter der Dämmung verschwinden, falls es damit Probleme gibt. Eine nur teilweise Dämmung würde den Schimmel anziehen. Hier muss man also entweder die Rohre verlegen oder mehr Geld in Heizwärme investieren und kalte Fußböden akzeptieren.

Wir haben noch über das Thema Fenster gesprochen. Da wir keinen Effizienzhaus Standard erreichen wollen sieht er den Austausch der Fenster als nachrangiges Thema an. Er hat sich deutlich für Plastik Fenster ausgesprochen und meinte, die Fehler die es mit diesen in der Vergangenheit gab sind behoben.

Alles in allem ein gutes Gespräch das uns weiter geholfen hat. Es war jetzt wenig Neues dabei über das ich noch nie nachgedacht hatte aber dadurch das eine Fachkraft die sich klar positioniert und gute Argumente vorbringt fallen die Entscheidungen deutlich leichter. Wir sind zufrieden. Das ganze Gespräch dauerte ca 2 Stunden und hat uns ca 140 € gekostet.

Die nächsten konkreten Schritte sind, dass wir uns ein Angebot von einer Fachbetrieb für Kerndämmung einholen müssen damit können wir dann wieder mit Herrn Schleef die Förderung dafür regeln.

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